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Christopher Nolan hat mit Fünf Felder Grün, Pforte Verlag, Dornach 2006


Christopher Nolan hat mit Fünf Felder Grün einen bemerkenswerten Romanerstling geschrieben. Umso bemerkenswerter, da der Autor von Geburt an stumm und spastisch gelähmt ist, nur schreiben kann dank seines "Einhorns", einem an der Stirn befestigten Stift, mühsam, Buchstabe für Buchstabe. Woher nimmt dieser von der Welt so abgeschottete Mensch seine barocke Spracherfindungs- und Gestaltungswut, woher diese Sprache, mal gehoben, mal sachlich nüchtern, mal Slang - die ganze Spannweite von "wo einst die Worte mit den Wundern sich verwoben" bis "Bullenärsche"? Woher die Fähigkeit, die Welt so glaubhaft aus den Augen einer Frau zu sehen? Zwölf Jahre hat Nolan an seinem Roman gearbeitet.
- PROGRAMM-ZEITUNG (Kulturmagazin Raum Basel)

Die Spuren der Langsamkeit und Bedächtigkeit, die das Arbeitsprozedere Nolans auszeichnen, sind an der Sprache selbst deutlich zu erkennen. Jedes Wort erscheint wohl überlegt und auf die Situation abgestimmt. Desgleichen machen zahlreiche Neubildungen und Komposita aus Fünf Felder Grün ein wahres Feuerwerk an sprachlicher Kreativität. In diesem Zusammenhang muss man auch der Übersetzerin Christa Schuenke ein großes Lob aussprechen. Die Übersetzung hat die sprachliche Eigentümlichkeit des Originals ins Deutsche übertragen.
-LUXEMBURGISCHES TAGEBLATT -

Die Entwicklung des Romans kulminiert in einer schier unglaublichen Melodramatik, zu der man als Schriftsteller erst einmal den Mut aufbringen muss. Melodramatisch ist auch die Sprache dieses Romans, die in ihren kantigen Wortschöpfungen und ihrem Bilderreichtum das Lesen nicht unbedingt leicht macht. Christa Schuenke hat diesen sperrigen englischen Text mit gutem Gefühl für das im Deutschen Machbare übertragen, nachgedichtet, muss man wohl sagen, denn die erdige Poesie, die Nolan in seinen Text legt, scheint auch in der Übersetzung intensiv auf. ... Schon bei der drastischen Schilderung des Torfstechens gräbt sich der Erzähler tiefer und tiefer ins Moor, und hier leistet die Übersetzerin filigrane Arbeit, überhöht diese für das traditionelle Irland so typische Arbeit ins Epische mit großen verbalen Gesten und Anklängen an klassischen Rhythmus.
- NZZ -