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Mark Z. Danielewski
Das Haus - House of Leaves, 2007 bei Klett-Cotta

Mit Christa Schuenke hat der Verlag eine Übersetzerin gewählt, deren literarischer Erfahrungshorizont und sprachliches Spektrum diesem vielstimmigen Werk gewachsen waren. Unterstützt von Olaf Schenk, hat sie die vielfältigen Bezüge des Werks ausgelotet, und so bereitet es besonderes Vergnügen, die eigene Lektüre des Originals anhand der Übersetzung nochmals zu überprüfen und dabei auch das eine und andere übersehene Wortspiel zu entdecken. Einen im Original nicht vorhandenen Einschuss in einer etymologischen Abhandlung über das Wort "Rätsel" wiederum darf man wohl als Visitenkarte der Übersetzerin wahrnehmen, die es sich erlaubte, als Preis für ihre Mühen auch einmal selbst einen red herring auszulegen. Mark Z. Danielewski wäre garantiert der Erste, der an einem solchen Manöver Gefallen fände.
- NZZ -

Das Haus wird wegen seiner Dimensionen und seiner formalen Eigenarten zwar viele Käufer finden (es wird auch hierzulande "in" sein), aber trotz seiner aufregenden Lesbarkeit und trotz seines tieferen Sinns wird es auch die bemerkenswerte Reihe der Bücher verlängern, die nie ganz gelesen werden. Es steht in der Reihe der großen Irrfahrten-Bücher. Der literarische Topos des Labyrinths hat seine postmoderne, hochtechnologische Ausprägung gefunden. Auf dem Kaffeetisch ist kein Platz für den Folianten, im Bücherschrank auch nicht - er gehört in die Große Halle des Geistes und der Literatur, in der Lesepulte für solche Romane aufgestellt sind.
- MANNHEIMER MORGEN-

Doch Das Haus ist nicht nur ein literarisches Experiment und ein haltloses Spiel mit Erzähltechniken und Typographie. Danielewski läßt seine Figuren und ihre menschlichen Reaktionen nie aus den Augen, gibt ihnen Raum für Witz und Melancholie. Trotz des Wechsels zwischen Gossensprache und wissenschaftlicher Abhandlung, sind die Texte des Buches immer lesbar und oft sogar poetisch. Der kulturwissenschaftlichen Bildungs-Overkill, der durch die Fußnoten tobt, wird mit dem abgeklärt pragmatischen Jargon des Herausgebers Truant konfrontiert, so dass man - wenn man will - das Ganze auch als Satire auf einen Expertenbetrieb lesen kann, in dem jeder meint, alles kommentieren und analysieren und jedem Komma eine Bedeutung zumessen zu müssen, um die jeweilige intellektuelle Nische zu rechtfertigen. Doch richtet sich diese Satire nie gegen die Bildung selbst und die Faszination der verschiedenen wissenschaftlichen und literarischen Quellen. House of Leaves ist also vor allem ein Buch, das man auf verschiedene Arten lesen und verstehen kann, und das - wie alle großen Werke der Literatur - jedem Leser die Möglichkeit gibt, die eigene Wahrheit zu suchen und zu finden.
Besonders hervorzuheben sind in diesem Fall die Leistungen der Übersetzerin Christa Schuenke und ihrer Helfer, des Lektors Hannes Riffel und des Setzers Ronald Hoppe, die auch die deutschsprachige Ausgabe zu einem Gesamtkunstwerk gemacht haben.
Das Haus / House of Leaves ist der originellste Roman des Jahres und bringt das Genre der Schauerliteratur und Gespenstergeschichte auf den Stand des 21. Jahrhunderts. Empfehlenswert für alle Freunde anspruchsvoller Phantastik und moderner Literatur.
- ALEXANDER PECHMANN / www.sf-fan.de -

Der Text bockt, rätselt und foppt, Anagramme und andere Verschlüsselungen unterminieren immer wieder unser Verständnis des Gelesenen. Die Übersetzerin Christa Schuenke hat die durch Wortspiele und Lautmalereien eng an die Originalsprache gebundene Prosa trotzdem mit Sorgfalt und Entschlossenheit in ein deutsches Lesevergnügen verwandelt.
- STUTTGARTER ZEITUNG -

Das eigentliche Kunststück aber ist, dass sich dieses Monstrum an gestalterischer und konzeptueller Extravaganz trotz oder sogar wegen aller Taschenspielertricks mit Genuss lesen lässt. "Das Haus" funktioniert meisterhaft, und zwar auf allen seinen Ebenen. Die Geschichte um das mysteriöse Haus mit seinem labyrinthisch unendlichen Innenleben ist eben nicht nur ein intellektuell-verspielter, sondern auch ein beklemmender Thriller, spannender als so manches, was vom King'schen Furchtfließband kommt.
Es ist eine Kopfgeburt, aber sie entspringt aus dem Teil des Kopfes, aus dem auch das Unheimliche stammt. Denn das Haus und das Buch und auch der Kopf, das erkennt man, wenn man dieses einzigartige Meisterwerk der Postpostmoderne gelesen hat, sie sind alle ein und dasselbe: unmögliche Orte, verwirrende Labyrinthe, großartig in ihren Möglichkeiten und beängstigend in ihren Abgründen.
- DER TAGESSPIEGEL -

(…) das extravaganteste Buch der Saison (…) Ein Horror-Roman also - auf den ersten Blick. Von Edgar Allen Poes Geschichten vom "Untergang des Hauses Usher" bis zu Stephen Kings "Shining" ist das lebende Haus eine beliebte Metapher für die dunklen Kammern in unserem Innern (…) Auf den zweiten Blick jedoch entdeckt man unter der Oberfläche des Schreckens einen Roman über die Liebe (…) Danielewskis furioses Verwirrspiel, von Christa Schuenke virtuos übersetzt, ist der erzählerische Höhepunkt der gerade in Mode kommenden Semi-Fiction (…)
- FOCUS -

So vermitteln Form und Inhalt gleichermaßen die sprachliche Schönheit, das Staunenswerte und das zutiefst Abgründige eines Romans, der in der neueren Literatur ohne Beispiel und für den kein Superlativ zu hoch gegriffen ist.
- NAUTILUS - ABENTEUER & PHANTASTIK -

Süßer noch als ein solcher Gleichklang mit den Figuren ist die Identifikation mit dem, der sie erdacht hat. Denn einfach alles was einem wichtig erscheint, in einen 800-Seiten-Wälzer zu packen, die Welt und ihre Vergangenheit, Raum und Zeit, die liebe Kunst samt der nicht ganz so geliebten Kritik der Kunst, das muß sich anfühlen wie Gott-Sein. Mehr noch als ein Horror-Roman erscheint mir "House of Leaves" deshalb ein Künstlerroman.
- SÜDDEUTSCHE ZEITUNG -

Das Buch ist eine Sensation, durch die Verschachtelung der Stimmen, aber auch typographisch zieht es eine mit in den Wahnsinn. … Die Zukunft hat begonnen und "Das Haus" ist ein Paradebeispiel für den von Jeff Noon kurz nach dem Millennium eingeforderten Post-Future-Roman. Nicht die Weigerung zu erzählen, sondern einen Umgang wie bei einem DJ. Oder Cutter.
- ROLLING STONE -

(...) wahrscheinlich auch der kühnste Roman dieses Herbstes.
- WIESBADENER TAGBLATT -

Schön, daß dieses erzphantastische, sprachlich vielstimmig-brilliante Buch von der exquisiten Übersetzerin Christa Schuenke ins Deutsche übertragen wurde. Immerhin hat diese Meisterin schon solche respektablen Klassiker wie John Donne, Jonathan Swift und Herman Melville und moderne Edelfedern wie John Bannville und Robert McLiam Wilson glänzend übersetzt. Beim Lesen der Originalausgabe von "House of Leaves" frug ich mich oft: "Wie kann man das wohl knackig ins Deutsch wuppen?"
- PHANTASTIK-COUCH.de

Was für ein Buch! Ständig wartet es mit einer neuen Überraschung auf und düpiert den Leser in seiner Erwartung: die eine Seite ist geschwärzt, die andere marmoriert, es finden sich Fußnoten, Kästen, Spalten, manchmal geht es lateinisch weiter, dann findet sich unter der Kapitelüberschrift nichts außer einem weißen Fleck - Unverschämtheit oder Rätsel. Anno 1760 war das skandalös, Laurence Sternes "Tristram Shandy" erregte die Gemüter. Denn hier war es: das Neue unter der Sonne, an das das 21. Jahrhundert nicht mehr glaubt. Doch wie uns Mark Z. Danielewskis jetzt von Christa Schuenke glänzend übersetzter Roman "Das Haus" lehrt, braucht es das Niedagewesene nicht, um uns zu
überraschen: das Seltene reicht.
- DIE WELT -

Sie werden, wenn hier nun gleich aus Mark Z. Danielewskis in jeder Hinsicht außergewöhnlichem Roman "House of Leaves" und aus der eigentlich unmöglichen, aber andererseits in allen Details wie in der labyrinthischen Gesamtanlage vollkommen trittsicheren und dem Urtext angemessenen Übersetzung, die Christa Schuenke unter Mitarbeit von Olaf Schenk der deutschen Sprache abgerungen hat, ein paar Wunder, Rätsel und seitwärts aus der Wirklichkeit geschnittene Unfaßbarkeiten vorgelesen werden, nur zwei leiblich gegenwärtige Stimmen hören. Das ist wirklich das absolute Minimum, mit dem man dieses Buch zum Sprechen bringen muß.
Denn darin, nun ja, ich will nicht sagen: _wimmelt _es von Stimmen, denn das Wort "wimmeln" suggeriert ein drangvolles Durcheinander, einen Ameisenhaufen, dessen Verkehrsformen sich dem unbewaffneten Auge nicht erschließen -- aber bei Danielewski hat die Mehrstimmigkeit dagegen erkennbar System, man würde ja von einer reich instrumentierten Symphonie auch nicht sagen, daß es darin von Instrumentenfarben wimmle, sie sind halt da und Bestandteil eines Gewebes, eines Geflechts, und eben so handhabt das auch der Erzähler, dem Sie lauschen werden.
- DIETMAR DATH -
(Einleitungstext zur gemeinsamen Lesung von Autor und Übersetzerin am
16.10.2007 in Berlin)

Dieses Buch ist immer noch ein Ereignis. Anders kann man es nicht nennen, was der Amerikaner Mark Z. Danielewski, 41, auf knapp 900 Seiten in zehn Jahre langer Arbeit zusammengetragen hat. "Das Haus" besticht als komplexer, rätselhafter Horrorroman, bei dem der Autor zwischen zahlreichen Erzählebenen springt. Hinzu kommen rund 450 Fußnoten, 130 Seiten Anhang, ein umfassender Index, variierte Schrifttypen, Kästchen, Spiegelschrift, schwarze Seiten, weiße Seiten. Kurz: Das Buch ist ein Monster. 2000 erschien "House of Leaves" (Originaltitel) in den USA und wurde zum Bestseller. Vor einigen Wochen veröffentlichte Klett-Cotta die deutsche Fassung. Passend dazu bereist Danielewski jetzt Deutschland.
Diese Woche war er im Festsaal Kreuzberg in Berlin zu Gast. Vor gut 100 mutigen Zuhörern unternimmt er dort mit seiner brillanten Übersetzerin Christa Schuenke den Versuch, sein monumentales Werk auch in anderthalb Stunden Lesung überzeugend darzubieten.
- WELT ONLINE -

Arno Schmidts "Zettels Traum", Jacques Derridas "Glas" und diverse andere Werke der Weltliteratur mehr, die das Buch zum Objekt machen, den Text zu einem typographischen Universum ausbauen, hätten ja eigentlich das nötige Zutrauen voraussetzen können, auch dieses Monster zu bewältigen. Doch alles andere als das ist der Fall mit Mark Z. Danielewskis Roman "Das Haus", vor sieben Jahren als "House of Leaves" im amerikanischen Original erschienen. Bei der Lektüre der fantastischen deutschen Übersetzung durch Christa Schuenke ist die Herausforderung durch verschiedene Schrifttypen, Spalten und Fußnoten, durch die grafische Nutzbarmachung der Buchseite für die Erzählung, fast verschwunden.
- FRANKFURTER RUNDSCHAU -

Last but not least: "Hut ab!" vor der Übersetzerin Christa Schuenke die es vollbracht hat, Danielewskis meisterhaftes Sprachspiel in deutscher Übertragung zum Klingen zu bringen.
- www.das-beste-lesen.de -

Im Grunde genommen ist das Buch an sich das Hauptobjekt und nicht das beschriebene Haus. Der Leser wird demnach zum Hausbewohner und die Fussnoten im Verlaufe der Geschichte öffnen ihm immer weitere Räume.
"House Of Leaves" ist ein Spiegelkabinett, in dessen Fluchten man sich verlieren kann. Ein Buch, das nie aufhört zu existieren und das man nie wirklich zu Ende gelesen hat. Ein Perpetuum mobile der Literatur und dank der unermüdlichen Übersetzerin Christa Schuenke glücklicherweise jetzt auch auf Deutsch erhältlich.
- Rudolf Amstutz in der Schweizer Online-Kulturzeitschrift "The Title" -

Der Autor brauchte immerhin zehn Jahre zum Schreiben von "House Of Leaves", die (hervorragende) Übersetzung ins Deutsche durch Christa Schünke dauerte dann nochmals sieben Jahre. Das Ergebnis ist ein Buch, das sich vor den großen kanonischen Wälzern beileibe nicht zu verstecken braucht. Im Gegenteil. In seiner Verschränkung von (Pop-)Mythologien, bildungsbürgerlichen Exkursen und purer Angst ein jetzt schon definitives Buch zum 21. Jahrhundert -- willkommen in der "Twilight Zone"!
- Thomas Fröhlich auf www.readme.cc -

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